28.06.24

Fütterung von Pferden mit EMS

Fütterung von Pferden mit EMS

EMS ist die Abkürzung für Equines Metabolisches Syndrom – eine Wohlstandskrankheit, unter der viele Pferde leiden und die vergleichbar ist mit Diabetes Typ 2 bei uns Menschen. Es handelt sich um eine Stoffwechselstörung, die aus einer Überernährung in Kombination mit unzureichender Bewegung entsteht. Die durch das Futter aufgenommene Energie kann durch die mangelnde Bewegung nicht angemessen abgebaut werden, weswegen sich Fettdepots bilden. Diese Fettdepots geben bestimmte Botenstoffe ab, die die Insulinsensitivität der Zelle herabsetzten. Dies hat fatale Folgen.

Das Peptidhormon Insulin ist ein sehr wichtiges Stoffwechselhormon, welches den Blutzuckerspiegel senkt, indem es dafür sorgt, dass verschiedene Körperzellen den Zucker (Glucose) aus dem Blut aufnehmen. Durch die Insulinresistenz ist diese Funktion bei Pferden, die an EMS erkrankt sind, gestört. Die Körperzellen des Pferdes reagieren nicht auf das Insulin und nehmen keine Glucose aus dem Blut auf. Dadurch erhöht sich der Blutzuckerspiegel woraufhin der Organismus mit einer gesteigerten Insulinausschüttung reagiert. Der erhöhte Insulinspiegel kann eine weitere fatale Folge haben – Hufrehe.

Folgende Symptome sind charakteristisch für das Equine Metabolische Syndrom:

  • Übergewicht
  • Fettpolster an Mähnenkamm, Schulter, Schweifansatz, Kruppe, oberhalb der Augen und/ oder an Schlauch/ Euter
  • keine Gewichtsreduktion trotz Diät
  • Insulinresistenz
  • Hufrehe
  • Leistungsabfall
  • Lethargie
  • Probleme beim Muskelaufbau
  • „Heißhunger“
  • Fruchtbarkeitsstörung

Vor allem Robustpferderassen, Ponys oder allgemein leichtfuttrige Pferde sind prädestiniert für eine Erkrankung an EMS. Bei Verdacht auf EMS sollte umgehend der Tierarzt zu Rate gezogen werden. Bestätigt sich der Verdacht, ist das weitere Vorgehen ebenfalls mit dem Tierarzt abzustimmen. In der Regel wird eine Diät in Kombination mit gesteigerter Bewegung angeordnet. Eine medikamentöse Therapie gegen EMS gibt es nicht.

Die Futterration sollte nur noch aus Raufutter in Kombination mit einem zucker- und stärkereduzierten Mineralfutter bestehen. Eine Menge von 1,5 kg Heu pro 100 kg Sollgewicht pro Tag sollte dabei nicht überschritten werden. Im besten Fall füttern Sie ein energiearmes Heu mit geringem Zuckergehalt. Ziehen Sie ggf. eine Raufutteranalyse in Betracht. Um die wasserlöslichen Kohlenhydrate im Heu zu reduzieren, kann es sinnvoll sein das Heu für mindestens 30 Minuten in Wasser einzuweichen. Jegliches andere Futter wie z.B. Kraftfutter, Leckerlies, Gras oder ähnliches sind absolut tabu.

Gleichzeitig sollte die Bewegung erhöht werden. Im Fall einer akuten Hufrehe muss natürlich abgewartet werden, bis diese abgeklungen ist. Anschießend sollte die Bewegung langsam gesteigert werden. Vor allem zu Beginn sind Spaziergänge, Bodenarbeit oder Ausritte ideal.

Bei Pferden mit einer EMS-Erkrankung ist das oberste Ziel die Energieaufnahme über das Futter und die Bewegung wieder in ein Gleichgewicht zu bringen und das Gewicht des Pferdes zu reduzieren. Die Zellen können dann die Sensibilität gegenüber Insulin zurückgewinnen, sodass das Pferd wieder ein weitgehend normales Leben führen kann. Zucker- und stärkereiche Futtermittel sollten trotzdem besser nicht mehr auf dem Speiseplan stehen. Bei Pferden mit einer Neigung zu Übergewicht sollte immer ein besonderes Augenmerk auf die Fütterung und ausreichend Bewegung gelegt werden.

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